Sommer, Sonne, Nobordercamp

Mit Sommerbeginn greift alle Jahre wieder die Reisesucht um sich. Wer noch keine Reisepläne gemacht hat, dem empfehlen wir Aktivismus-Ferien auf der beschaulichen und umkämpften griechischen Insel Lesvos vom 25.-31. August dieses Jahres.

Die Verlockung ist groß: nicht nur ist Lesvos ein beliebter Urlaubsort mit interessanten Geschichten, die sich um die 600 v. Chr. lebende griechische Dichterin Sappho ranken. Lesvos ist seit einigen Jahren eben auch einer der Brennpunkte illegaler Migration der EU-Außengrenze. Militarisierung und brutale Frontex-Einsätze entwickelten sich vor diesem Hintergrund in den letzten Jahren, konnten jedoch die dort ankommenden Flüchtlingsroute bisher nicht abdrängen.

Daher rufen sich griechische Aktivisten aus den Gruppen aus Mytilini und Athen zusammen mit dem internationalen NoborderNetzwerk zum diesjährigen Grenzcamp nach Lesvos auf. Was Euch erwartet: Diskussionen, eine gemeinsame Camp-Organisation, viele Aktionen neben Sonne, Strand und Meer und vor allem mit Aktivistinnen und Aktivisten aus den unterschiedlichsten Teilen Europas und darüber hinaus.

Ganz konkret hat sich das Nobordercamp drei Ziele vorgenommen:

"Zum einen soll das Camp für einen transnationalen Austausch über die verschiedenen Widerstandserfahrungen gegen das EU-Grenzregime genutzt werden. Dazu werden nicht nur osteuropäische Bordermonitoring-Initiativen aus der Ukraine und Ungarn eingeladen, sondern auch Aktive aus der Türkei sowie aus der europäisch-afrikanischen Vernetzung: aus Marokko, Mauretanien und Mali.

Zum Zweiten geht es um eine politische wie auch materielle Stärkung der lokalen Unterstützungsstrukturen für die auf Lesbos ankommenden Flüchtlinge und MigrantInnen. Die Gruppen vor Ort haben bereits Beachtliches geleistet.

Als Drittes sind Protest- und Behinderungsaktionen gegen die griechische Küstenwache sowie gegen Frontex in Planung. Die "Jäger und Mörder der Boatpeople" zu denunzieren oder gar zu stören, ist und bleibt notwendiger Teil eines Kampfes um Bewegungsfreiheit und Bleiberechte. Aus allen drei Gründen wäre es wünschenswert, wenn die Mobilisierung nach Lesbos hierzulande möglichst breit aufgegriffen wird." (aus dem Aufruftext, komplett unter: http://www.aktivgegenabschiebung.de/090519aktext.html)

Dann die Koffer gepackt, Flüge gebucht oder Tramprouten recherchiert und auf nach Lesvos!

http://lesvos09.antira.info/